ÖTM im Kellerwald-Edersee

ÖTM im Kellerwald-Edersee

ÖTM-Expert*innentreffen im Nationalpark

Am 13. Oktober 2021 haben wir zusammen mit der Nationalpark-Verwaltung in den Nationalpark Kellerwald-Edersee eingeladen. Im Gebiet des Nationalparks führen wir, die Viva Baum GbR aus Göttingen, seit nunmehr vier Jahren die Trassenpflege aus. In enger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, der Avacon Netz GmbH als Sponsor und den Flächeneigentümer*innen wurde hier auf einer Fläche von zwei Mastfeldern etwas Neues angewandt: ökologisches Trassenmanagement.

Dieser Ansatz entspricht unserer Firmenphilosophie. Ein Glücksgriff für den Nationalpark, denn auf einer Schutzfläche mit UNESCO-Weltnaturerbe-Status wäre etwas anderes gar nicht denkbar gewesen. Nach den ersten vier Jahren fand nun also eine Exkursion mit Impulsvorträgen verschiedener Expert*innen statt. 


ÖTM - Baustein im Zielkonzept

Im Nationalpark Kellerwald-Edersee wurde für die Trasse ein Flächennutzungsplan erstellt. Die Veranstaltung stand nun am Ende dieser 5-Jahres-Periode und das Team aus Leitungsbetreiber (Jens-Friedrich Garbe, Avacon), Flächenverantwortlicher (Achim Frede für den Nationalpark) und uns als ausführende Firma (Bernhard Schirutschke, Viva Baum GbR) konnte erste Erfahrungen präsentieren.
 

Trasse ist Lebensraum!


Mit den vorgestellten technischen Lösungen wird eine Grundlage für eine schonende Folgepflege geschaffen. Je nachdem, wie die standörtlichen Gegebenheiten sind, könnte dies natürlich auch eine Beweidung sein. Das Thema Beweidung wurde angeregt diskutiert. Für die Fläche zwar wünschenswert, ist es aber auch in Nationalpark Kellerwald-Edersee um die Schäferei nicht viel besser bestellt als in vielen anderen Gegenden Deutschlands.

Mit Einsatz effizienter Technik und know-how wurden hier Klein- und Kleinstlebensräume geschaffen.

Entwicklungsziel "Ökotrasse"


Dies alles firmiert unter der Überschrift Zielkonzept. Jens-Friedrich Garbe (Avacon) konstatierte „ohne Konzept geht es nicht“ und nannte den Nationalpark sicherlich einen Sonderstandort.
Und genau der Sonderstatus eines Nationalparks, bzw. die hohen naturschutzfachlichen Anforderungen ermöglichen diese nun schon vierjährige Testphase, den Einsatz von Schreitbagger, Skidderbagger und Handarbeit.

ÖTM - mehr als Pflege!


Aus Sicht des Nationalparks formuliert Achim Frede eine wichtige gesellschaftliche Frage: wie kann ÖTM eine Möglichkeit sein in vielen Gegenden Deutschlands etwas Positives zu bewirken?
Bedeutung und Entwicklung der Flächen unter der Leitung für den Naturhaushalt wurden erkannt und es besteht die Intention seitens der RWE, dies weiter zu entwickeln.

Die ökologische Aufwertung der häufig umstrittenen Stromtrassen kann auch in den Augen der Bevölkerung aufwertend wirken.


Wir unterstützen Sie hier auch gerne in der Öffentlichkeitsarbeit!

Naturraum ist Lebensraum - auch unter der Leitung

Dieses Fazit zieht Michael Wahl (Westnetz): er wünscht sich eine Blaupause für die gesamte EVU-Wirtschaft: „Wir haben nur eine Natur. Wir alle sollten für den Artenschutz mehr tun.“.
Solche Ideen müssen langfristig etabliert werden. Ein Zeitplan von 10 Jahren plus scheint nur realistisch, arbeitet man ja schließlich an und mit ökologischen Systemen. Ein Lebensraum ist zwar schnell zerstört, braucht aber lang um wieder hergestellt zu werden. Dazu braucht es im Management nicht nur geeignete Technik und Vorgehensweise, sondern auch einen gewissen Langmut: unsere menschlichen Dimensionen passen nicht zusammen mit der Regeneration eines Magerrasens, der über Jahrzehnte verbuschte, hart gemulcht wurde, pflanzenphysiologisch aber immer noch Relikte zeigt und nun wieder hergestellt wird. Die „Pflege“ war es, die den Lebensraum zerstört hat, die Pflege muss es nun wieder sein, die den Lebensraum wiederherstellt.

Dazu muss (auch) das Dreiecksverhältnis aus Betreiber, Flächeneigner und Behörden gepflegt werden, unterstützt durch flächenangepasste Technik und/oder Nutzungsmanagement.

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